FREUDKÖPFE kennenlernen

Jan F. Welker – Kunst im Bauernhaus

Tags:    

Der Figurenmaler in Waiblingen

Seit den 90er Jahren arbeitet Jan F. Welker als freischaffender Künstler in der Region. Sein Atelier: Ein altes Bauernhaus in Waiblingen-Neustadt. „Das Haus ist ein Gesamtkunstwerk“, so der Kunstmaler. Wohin das Auge fällt, entdeckt man Gemälde sowohl in leuchtenden Rot-, Orange- und Blautönen als auch monochrom in aussagekräftigem Schwarz und Grau. Die Arbeiten verdecken den einstigen Heuboden und die Scheunenwände. Sehr kreativ geht es hier zu, das kann man sofort erkennen. Wir von der #WNerleben Redaktion haben den Künstler in seinem Atelier interviewt und haben uns in die Welt der Acryl- und Ölfarben mitreißen lassen.

 

Farbenfrohes Künstler-Atelier in Waiblingen-Neustadt.

 

Nach Waiblingen kam der Kunstmaler in den frühen Neunzigern, als der ursprüngliche Hamburger in Stuttgart einen Raum zum Malen suchte. Über Frau Kaiser und der regionalen Bonbonfabrik kamen er und seine Familie schließlich an eine Wohnung, in dem der Zugereiste mit Familie auch heute noch lebt und arbeitet.

„Meine drei Töchter sind somit in Waiblingen geboren und zweisprachig aufgewachsen – deutsch und schwäbisch.“, erzählt uns Jan F. Welker. „Waiblingen ist für mich deshalb auch mein neues Zuhause – hier ist meine Familie, meine Kunst.“

Seine Leidenschaft zur Kunst entwickelte sich in Jugendjahren. Ausstellungen in Museen waren für den jungen Jan F. Welker schon immer etwas Faszinierendes. Seine eigenen Gemälde malte er jedoch erst nach seiner Ausbildung zum Schreiner und Restaurateur. Während eines Praktikums in Clausthal-Zellerfeld musste er jeden Tag eine Stunde Aktzeichnen. Schnell erkannte Welker sein Talent für das Zeichnen und entschied sich spontan, Künstler zu werden – Der Startschuss einer erfolgreichen Künstler-Karriere. Drei Jahre lang arbeitete er jeweils noch in Teilzeit als Schreiner, seit 1993 lebt die Familie Welker ausschließlich von der Malerei.

 

Perfekte Ausstellungsfläche – Bei gutem Wetter auch außerhalb des Ateliers in Neustadt.

 

„Als Jugendlicher dachte ich, man muss als Genie geboren sein, um Künstler zu werden. Der Kunstunterricht in meiner Schulzeit fiel oft aus, und wenn es Lehrer gab, hatte ich schlechte Noten. Gemälde in den Museen haben mich schon immer begeistert, aber ich habe damals nicht daran gedacht, selber welche zu malen.
Später stellte ich fest, wie wichtig Handwerk für kreatives Schaffen ist, und zwar in allen Gattungen. Mein Vater zum Beispiel war Pfarrer, ein sehr guter Rhetoriker, sein Handwerkszeug war das Wort. Zeichnen ist die Grundvoraussetzung für jegliche Malerei.“

Inspiriert haben ihn vor allem die langen Naturausflüge an der Schlei in Jugendjahren. Mit seinem damaligen Neufundländer gind er damals im Sommer oft baden, im Winter war er mit ihm auf Langlaufskiern unterwegs. Für ihn unvergleichliche Naturerlebnisse, die sich auch heute noch in seiner Kunst wiederspiegeln.

„In Schleswig-Holstein war damals nicht viel los, aber es gab das Noldemuseum in Seebüll. Noldes Naturbilder – das flache Land, der weite Himmel – diese Malerei hat mich begeistert und tut es noch immer.“

Doch nicht nur Nolde gehört zu seinen künstlerischen Vorbildern.

„Von den alten Meistern kann man immer wieder lernen. Die Großen, über Jahrhunderte bekannt, haben ihren unverrückbaren Wert. Wer zum Beispiel versucht, einen Tizian zu kopieren, stößt schnell an seine Grenzen. Man weiß, dass er bis zu dreißig Lasuren aufgetragen hat, um seine samtigen Rottöne zu erstellen, aber wie er’s genau gemacht macht, weiß die Wissenschaft nicht. Heute hat man über das Netz den internationalen Vergleich, ein Wahnsinn, was für gute Leute es in der Welt der Kunst gibt.“

Farbverspritzte Wände im Kunst-Atelier in Neustadt – Das „Arbeitszimmer“.

Die Bühne der alten Scheune – Das Bauernhaus hat ein ganz besonderes Flair.

 

Wir von der Redaktion sind ganz begeistert von dem alten Haus mit so viel Flair und detailverliebten Ecken, sowie dem grandiosen Garten und dem weiten Blick ins Grüne. Ein perfekter Platz, um kreativ zu arbeiten. Ein wahres Goldstück – das erkennt auch der Künstler selbst. Mit seinem außergewöhnlichen Atelier in Neustadt hat sich Welker einen Traum erfüllt.

„Hier zu arbeiten ist ein Traum und dafür bin ich sehr dankbar. Der Ausblick über die Rems, 240 m² Ausstellungsfläche für die Bilder, eine kleine Schreinerei im alten Kuhstall und in der Hinteren Gasse ist so wenig los, dass man sogar draußen arbeiten kann.“, erzählt er uns.

Seine Motivpalette ist vielseitig. Von ausdrucksstarken Portraitmalereien, z.B. Marilyn Monroe, über Gegenständliches bis zu abstrakten Farbflächen und Linien. Beeindruckend sind auch die sehr emotionalen Gemälde über Ausschwitz oder die Flüchtlingskrise. In Jan F. Welkers Kunst fließt einiges mit ein.

 

Figuren malt Welker am liebsten – hier im Trio Hepburn, Nicholson und Monroe.

Intensive Farben und düsteres Schwarz im Einklang – Die Vielfalt ist Welker sehr wichtig.

 

„Als freier Maler arbeite ich an dem, was auf mich einströmt, was mir wichtig ist. Das sind also autobiografische Momente, aber auch Aktuelles aus dem Zeitgeschehen. Auf der anderen Seite erarbeite ich Kundenwünsche, ich bin also auch Auftragsmaler. Das reicht von Portraitaufträgen bis zu konzeptionellen Arbeiten, z. B. Altarbilder oder Malereien für Firmen. Am wichtigsten sind für mich aber die figurativen Arbeiten.“

„Musik berührt sofort die Seele, bei der Malerei gibt es einen Umweg über den Verstand, aber auch dort wird der Betrachter über Gefühle erfasst – Projektion eigenen Erlebens.
Man erschafft nicht ständig Meisterwerke, aber ab und an kommt doch ein gutes Bild heraus. Und das ist es dadurch, dass es ein Geheimnis hat, welches den Betrachter nie wieder loslässt. Somit definiert sich ein gutes Bild nicht über die Größe oder den Preis, sondern durch seine Qualität. Das Leben hat seine Höhen und seine Tiefen, so sollte es auch in der Kunst sein.“

Jan Welker beschäftigt sich mit dem Schweren und dem Leichten. Hatte er eine Phase mit dunklen Bildern, die z.B. Kriegsgeschehen zeigen, dann muss danach auch wieder etwas Fröhliches erschaffen werden. Auch in der Kunst müssen sich Erschaffenes ergänzen. Und oftmals lässt sich sogar beides miteinander ausstellen.

„Ganz nach dem Motto: „Nach langem Zeichnen tut ein Wechsel zu dynamischer Farbabstraktion gut.“

Laut Welker hat die Wahrnehmung der Kunst nichts mit der Bildung oder dem sozialen Stand zu tun. In seinem Atelier finden sich alle Bevölkerungsschichten wieder – kleine Kinder und alte Menschen, Kunstprofis und Unbedarfte. Das zeigt auch wieder, dass Kunst die Menschen zusammenbringt.

„Ein gutes Bild spricht alle an. Der Kunstunerfahrene kann nur nicht direkt in Worte fassen, warum es gut ist. Aber dass es gut ist, sieht er. Ältere Menschen und kleine Kinder sind übrigens am mutigsten, was die Bildauswahl betrifft.“

Spontan zu entscheiden, Künstler zu werden, mag für viele sehr komisch klingen. Auch wir haben uns natürlich gefragt, welche Hürden dieser Schritt birgt. Doch Jan F. Welker ist ein Allrounder. Malerei, Handwerk, Computertechnik, Neue Medien und Marketing geht bei ihm Hand in Hand. Der Kunstmaler verkauft seine Werke jedoch nicht nur. Auch Leihen darf man sich seine Werke – Für Privatleute ein tolles Finanzierungsmodell und eine gute Möglichkeit, ein Bild für ein Jahr zu testen. Für jene, die direkt Gefallen an seinen Werken gefunden haben, wäre das bestimmt auch eine tolle Idee, um Abwechslung in die eigenen vier Wände zu bringen.

 

Jan F. Welker ist ein Allrounder – Seine Kunst am Computer im Atelier in Neustadt.

 

„Am liebsten verkaufe ich natürlich ein Bild, aber das Vermieten ist seit 1997 auch eine Alternative. Geschäftsleute mieten meist mehrere Bilder und wechseln dann jährlich. Übrigens rechne ich die Miete bei einem Ankauf an.“

Kunstdrucke darf man bei dem leidenschaftlichen Künstler aus Waiblingen ebenfalls bestellen. Bei seinen Führungen im Atelier kommt man am Schluss immer zum Computer. Dort zeigt der Künstler die dokumentierten Arbeiten, alte Ausstellungen und das, was man für’s Marketing machen muss. Beim Malen werden Zwischenphasen des Bildes dokumentiert, am Computer entstehen am Grafiktablet Bildentwürfe. Um Gemälde hochwertig drucken zu können, braucht man dann letztendlich hochauflösende Fotos, gute Lichtverhältnisse, RAW-Bildbearbeitung und vieles mehr.

„Fast alle Gemälde sind auch als Kunstdrucke verfügbar, es gibt ungeahnte Möglichkeiten von lichtechten Tintenstrahldrucken auf Leinwand, über matte und glänzende Fotopapiere, aufgezogen auf Aludibond, ebenso Direktdruck auf Aluminium. Formate und Größen kann man auf Wunsch wählen.“, so der Kunstmaler.

Kunstaktionen spielen für Jan F. Welker immer eine große Rolle. Neben seiner momentanen Ausstellung in der Lange Straße in Waiblingen können seine Werke im Rahmen seiner Aktion „KunstMobil“ in  verschiedenen Ladengeschäften bewundert werden.

„Ich freue mich auf das Frühjahr, dann werde ich Samstag Vormittag wieder vor Ort sein und einen Cappuccino vom Café Pilu genießen.“

„KunstMobil“ – Aktuell sind Jan F. Welkers Werke in der Lange Straße in Waiblingen zu bewundern.

 

Jan F. Welkers Werke sind bunt, intensiv, vielsagend – wir freuen uns, einen so talentierten Künstler zu unserer Region zählen zu dürfen. Für Kunstliebhaber ist ein Besuch in seiner aktuellen Ausstellung in der Lange Straße in Waiblingen ein absolutes Muss.

Bitte kündigt Euch am besten vorher telefonisch an. Nicht immer ist Jan F. Welker direkt vor Ort. Wenn er da ist, stehen auf jeden Fall auch Arbeiten direkt vor dem Haus, inklusive einer gemütlichen Sitzgelegenheit, um über Kunst zu plaudern.  Ihr seid bereits vor Ort im Atelier oder in der Lange Straße gewesen? Gibt es einen Schnappschuss mit dem Schaufenster oder ein Foto im Gespräch mit dem Künstler? Schickt uns gerne Eure Fotos per Mail an presse@WNerleben.de oder markiert uns auf Instagram oder Facebook mit dem Hashtag #WNerleben. Wir sind gespannt auf Eure Fotos und erweitern gerne diese Bildergalerie mit Besuchern und Fans des Künstlers.

Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle nochmals an Herrn Jan F. Welker für das umfangreiche Interview und die tieferen Einblicke in das abwechslungsreiche Leben eines Künstlers. 

 


Atelier Jan F. Welker
Hintere Gasse 6
71336 Waiblingen-Neustadt

www.atelier-welker.de

 


KUNST schaffen
FREUDKÖPFE kennenlernen
AUSSTELLUNG besuchen
WAIBLINGEN vorstellen
REMSTAL entdecken
REMSMURRKREIS lieben

#WNerleben
www.WNerleben.de

Was ist deine Meinung?

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert