GASTRONOMIE genießen

Sonnenschein und SIMONROTH aus Fellbach

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Eine der großen Lagen Württembergs: Der Fellbacher Lämmler

Mit dem FREUDKOPF und unserem Wein des Monats geht es im August nach Fellbach in eine der großen Weinlagen Württembergs. Die Sonne strahlt und der Sommer zeigt sich gerade von seiner besten Seite. In dieser Jahreszeit wird zur Erfrischung gerne Weiß- und Roséwein getrunken und trotzdem darf der richtige Rotwein, beispielsweise zum Grillen, nicht fehlen. (Werbung)

Wir haben uns also auf die Suche nach einem Rotwein gemacht und durften an einem warmen Nachmittag in einer gemütlichen Atmosphäre mit dem Fellbacher Winzer Rainer Schnaitmann über Wein sprechen. Das Herzstück seines Weinguts ist der Fellbacher Lämmler. Dieser als „VDP.GROSSE LAGE“ ausgezeichnete Weinberg fasziniert mit seiner abwechslungsreichen Bodenbeschaffenheit. Seine Böden sind im Erdzeitalter Trias entstanden, vor ungefähr 250 bis 200 Millionen Jahren. „Da gab es den Urkontinent Pangäa noch“, erklärt uns Rainer Schnaitmann. Die höchste Lage befindet sich auf ca. 400 m.ü.M. und die Hänge sind teilweise bis zu 70 % steil.

Der Fellbacher Lämmler (rechts)

Aber zunächst möchten wir die Zeit etwas zurückdrehen und euch erzählen wie Rainer Schnaitmann überhaupt zum Wein kam.

Der elterliche Betrieb hatte damals seine Trauben bei der Weingenossenschaft abgegeben. Und Rainer hatte eigentlich das feste Vorhaben, nach dem Abitur Architektur zu studieren. Aber manchmal kommt es eben anders.
Und wie der Zufall so spielte… Als Rainer im Jahr 1988 in Bayern bei der Bundeswehr war, durfte er den dortigen Offizieren den ein oder anderen schwäbischen Wein der Genossenschaft ausschenken und vorstellen. Zusammen mit weiteren spannenden Gastronomieerfahrungen ist vermutlich der Wein-Funke übergesprungen.

Rainer Schnaitmann in seinem Weinkeller

Das Weingut Schnaitmann in Fellbach.

„Es lag was in der Luft“

Kurzerhand hat Rainer Schnaitmann seine Studienpläne verworfen und sich entschieden in den Familienbetrieb einzusteigen.
Es folgten eine Winzerlehre, Studium in Geisenheim und Arbeitsaufenthalte in Neuseeland und Südtirol.
1997 hat Rainer den großen Schritt gewagt – raus aus der Genossenschaft. Ein neues, eigenes Weingut wurde mit 3 Hektar Trauben gegründet.

Heute zählt das Weingut Schnaitmann zu den renommiertesten Weingütern Deutschlands und bewirtschaftet 25 Hektar in Eigenregie.
Die Umstellung auf den biologischen Anbau startete 2008 und seit 2013 ist das Weingut Bio-zertifiziert. Rainer erzählte uns, dass die Umstellung alles andere als leicht war. … Für die Reben, den Boden und die Mitarbeiter. Es veränderte sich sehr viel in dieser Zeit, aber die Mühe hat sich definitiv gelohnt. Inzwischen werden sogar biodynamische Präparate herausgebracht. „Man müsse eben immer offen sein für Neues“, so Rainer Schnaitmann.

2006 folgte die Aufnahme in den VDP, dem Verband Deutscher Prädikatsweingüter. Diese „Vereinigung“ schätzt Rainer sehr, bestätigt er uns. Der rege Austausch unter Kollegen und die perfekt organisierten Veranstaltungen des VDP seien eine große Bereicherung.

Die Stuttgarter Grabkapelle, dahinter der Lämmler und Fellbach.

Rainer Schnaitmann in der Schatzkammer im Weingut.

Der Rebsorten-Spiegel ist im Weingut Schnaitmann sehr vielseitig: Da wären z.B. Sauvignon Blanc, Weißburgunder oder Riesling zu nennen. Rotwein spielt im Hause Schnaitmann eine große Rolle. Der Spätburgunder ist dabei Rainers große Leidenschaft. „Am liebsten hätte er sich vor einigen Jahren ausschließlich dieser Rebsorte gewidmet“, verrät er uns.

Die neue Chance jedoch, sieht er im Lemberger. Diese Rebsorte fühlt sich einfach wohl in der Weinregion Remstal und bringt auf den Mergel/Keuper-Böden große Weine hervor. Rainer Schnaitmann sieht in der Bodenbeschaffenheit viel Potenzial für das Profil unserer Weinregion. „Wir haben hier einfach etwas Besonderes, etwas Eigenständiges!“

Dabei stammt die Lemberger Weinrebe aus der historischen Untersteiermark, im heutigen Nordost-Slowenien. Und es gibt ca. 120 Synonyme, die auf ein hohes Alter der Rebsorte und eine weite Verbreitung hinweisen. In Österreich heißt der Lemberger z.B. Blaufränkisch. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Traube unter den Bezeichnungen Limberger oder Lemberger schließlich auch in Deutschland heimisch. Diese Weinsorte erbringt feinsäuerliche, tanninbetonte Rotweine mit rubinroter Farbe und vielfältigen Aromen nach dunklen Kirschen, Brombeeren und Kräutern, wie z.B. Minze. Der Lemberger besitzt ein ausgezeichnetes Lagerungspotential und fühlt sich wohl in Holzfässern. In Deutschland sind unter den Namen Limberger oder Lemberger ganze 1.912 Hektar mit leicht steigender Tendenz bestockt, davon 1.760 im Weinanbaugebiet Württemberg.

Der 2019er Lemberger „SIMONROTH“  

Unser Wein des Monats: Der 2019er Lemberger SIMONROTH vom Weingut Schnaitmann.

Nun kommen wir zu unserem Wein des Monats, dem 2019er Lemberger SIMONROTH. Die Bezeichnung „SIMONROTH“ ist eine eigene Schnaitmann Marke und schließt die wertvollsten Rotweine seiner „VDP.ERSTE LAGE“ und der „VDP.GROSSE LAGE“ mit ein. Abgeleitet von einem am Fuße des Kappelbergs gegründeten Weilers namens „Immersrod“, im schwäbischen Dialekt wie „Semmerod“ ausgesprochen, ergab für das Weingut Schnaitmann die hochdeutsche Version „SIMONROTH“.

Der Schnaitmann Lemberger wächst auf dem Fellbacher Lämmler, genauer gesagt auf dem roten und grünen „Bunten Mergel“ mitten im „Lippenberg“-Steilhang und im „Hinteren Berg“. Dieser Boden und die Höhenlage von bis zu 380 m stehen für frischen, pinotartigen, dabei pfeffrig-würzigen Charakter. Am Fuß des Kappelberges liegt der Fellbacher Lämmler, eine geschützte Südhanglage. Bedingt durch thermische Luftströmungen kommt es im Fellbacher Lämmler tagsüber zu starker Erwärmung, während es nachts kräftig abkühlt. Ideal für ein intensives Fruchtaroma der Trauben. Kein Wunder befinden sich im Lämmler die größten zusammenhängende Weinberg der besten Lagen Fellbachs.

Kurz zur Erklärung: Die „VDP.ERSTE LAGE“ und „VDP.GROSSE LAGE“ sind einheitliche Oberbegriffe für die hochwertigsten deutschen Weinberge in allen Anbaugebieten und für alle Weine der obersten Kategorie. Die Auszeichnung „VDP.GROSSE LAGE“erhalten dabei die allerbesten Weinberge, deren Lagen durch ihre Einzigartigkeit und Unverwechselbarkeit überzeugen. Die „VDP.ERSTE LAGE“ zeichnet sich durch einen besonderen Lagencharakter aus. Der Verband Deutscher Prädikatsweingüter verleiht diese Auszeichnungen, zusammen mit den weiteren Auszeichnung VDP.ORTSWEINE und VDP.GUTSWEINE.

Rainer Schnaitmann hat seine Marke „SIMONROTH®“ bereits 1997 im Weingut eingeführt. In einer Zeit, wo der Lämmler noch nicht für große Gewächse stand. Dieser Lemberger wird mit 100% Ganztraubenpressung, mit wenig Bewegung und Maischestandzeit verarbeitet. Spontanvergoren und über 18 Monate in 10 % neuen und 90 % alten 300-Liter-Fässern und Tonneaux ausgebaut, kommen frische Weine mit feinem Gerbstoff und einer saftigen Struktur zustande.

Der neue Weinkeller im Weingut Schnaitmann in Fellbach.

Mit Herzblut Winzer: Rainer Schnaitmann.

Unsere Eindrücke beim Verkosten:

Dieser Wein kommt mit dunklen, kirschroten und rubinroten Reflexen ins Glas. Die pfeffrigen Noten sind in der Nase bereits ohne Schwenken deutlich spürbar. Nach dem Schwenken kommen dunkle Früchte hinzu: Waldbeeren, Schattenmorellen und leicht Erdiges. Das Finish wirkt durch den Eindruck von Eukalyptus wunderbar frisch.
Im Gaumen eine schöne Harmonie zwischen allen Eindrücken, die den ganzen Gaumen füllt, ohne zu schwerfällig zu werden. Satte Frucht, eine präzise Säure und eine spürbare, aber feine, Tanninstruktur werden von einer Saftigkeit wunderbar ergänzt und laden zum nächsten Schluck ein. Der Lemberger SIMONROTH überzeugt mit seiner beeindruckenden Länge!

Wir haben unseren Wein zum Grillen gefunden. Mit seiner beerig-pfeffrigen Art und den Tanninen kann er sehr gut mit scharf angegrilltem Fleisch mithalten. Auch das angegrillte Gemüse freut sich über diesen Tropfen.

In diesem Sinne – Lasst uns diesen wunderbaren Sommer mit regionalen Weinen feiern!

👋🏼🌞 TIPP vom FREUDKOPF: Der Lemberger SIMONROTH hat eine sehr gute Lagereigenschaft und entwickelt seine optimale Trinkreife noch über einige Jahre hinaus. Das Weingut Schnaitmann gibt hierzu bis ins Jahr 2032 an. Deckt euch am besten zeitnah damit ein, denn der Lemberger SIMONROTH schmeckt natürlich auch vorzüglich in den kalten Wintermonaten! 🍇💕

Herzlichen Dank an Rainer Schnaitmann, dass wir so aufschlussreich über Wein und den „Ursprung“ von Wein sprechen konnten. Das Thema Wein ist so beeindruckend vielseitig und spannend. Ein großes Handwerk und so lebendig! Es ist schön zu sehen, wie Rainer Schnaitmann in seinem Beruf aufgeht und dies gerne auch weitergibt. Danke für das Gespräch und den leidenschaftlichen Einblick!

Die FREUDKÖPFE

 


 

Weitere Fakten zum Lemberger „SIMONROTH“:

Qualitätsstufe: Schwäbischer Landwein trocken
Jahrgang: 2019
Rebsorte: 100% Lemberger
Anbauregion: Lämmler, VDP.Grosse Lage
Boden: Gipskeuper
Abfüllung: Dezember 2021
Optimale Trinkreife: 2022–2032
Restsüße: 2,1 g/l
Weinsäure: 5,3 g/l
Ausbau: Traditionelle Maischegärung mit 100 % ganzen Trauben. Spontanvergoren und über 18 Monate in 10 % neuen und 90 % alten 300-Liter-Fässern und Tonneaux ausgebaut.
Unfiltriert abgefüllt, vegan.
Trinktemperatur: 16 – 18°C
Alkoholgehalt: 13 % vol
Allergenhinweis: enthält Sulfite

Offizieller Verkaufspreis:
Preis 24,00 € / 0,75 l Flasche

GASTRONOMIE genießen im Rems-Murr-Kreis

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Details zum kompletten Weinsortiment & Weinbestellungen:

Weingut Schnaitmann
Rainer Schnaitmann
Untertürkheimer Straße 4
70734 Fellbach
www.weingut-schnaitmann.de

 


 

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Projektleitung: Nadine Müller, WN erleben
Fotografie: Weingut Schnaitmann & msk media Werbeagentur
Weinverkostung: Gabriela Predatsch & Nadine Müller
Text: Nadine Müller & Gabriela Predatsch, WN erleben
Standort: Stadt Fellbach, Rems-Murr-Kreis, BadenWürttemberg

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